Hohlwege sind Reste älterer Straßen, die sich im Gelände als unterschiedlich tiefe Rinnen zu erkennen geben. Entstanden sind sie vor dem Beginn des Kunststraßenbaues, der in unserem Raum kurz vor 1800 beginnt. Ihre Anfänge liegen im Dunkeln, doch wird man davon ausgehen können, daß wichtige Fernstraßen bereits im frühen Mittelalter bestanden haben. Erhalten sind sie insbesondere in Waldgebieten, da in landwirtschaftlich genutzten Zonen eine stärkere Neigung bestand, diese z.T. tiefen Rinnen zu verfüllen. Diese entstanden durch andauerndes Befahren der unbefestigten Wege. Bodenerosion hat die Wege ausgewaschen und im Laufe der Jahrhunderte tiefer gelegt. Da zu einem bestimmten, vom anstehenden Gestein abhängigen Zeitpunkt die zwischen den beiden Fahrrinnen liegende Rippe so hoch wurde, dass die Radachsen auf dieser Mittelrippe aufsaßen, entstand neben der aufgegebenen Trasse eine neue Spur. Auf diese Weise liegen heute häufig mehrere dieser tiefen Rinnen bündelförmig nebeneinander.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine alte, von Meinerzhagen kommende und über Lüdenscheid nach Hagen führende Straße, von der an verschiedenen anderen Stellen noch Reste in ähnlicher Form erhalten sind. Bemerkenswert sind zudem die an einer Stelle offen liegenden Spurrillen (Dr. Gabriele Isenberg).
Siehe auch den Beitrag im Meinhardus Nr. 4 1973, Seite 88 und 89.